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Therapie mit Blutverdünnern - Hinweise zur Ernährung
bei Therapie mit Vitamin K-Antagonisten

Zur Vorbeugung und Therapie von venösen Thrombosen und Embolien werden gerinnungshemmende Medikamente - Vitamin K- Antagonisten - eingesetzt.

Die in Deutschland verschriebenen Arzneimittel heißen Falithrom®, Marcumar® und Marcoumar®. Sie enthalten alle den Wirkstoff Phenprocoumon, verringern die Gerinnungsfähigkeit des Blutes und sollen einen thrombotischen Verschluss der Gefäße verhindern. Die Herabsetzung der Gerinnbarkeit des Blutes ist abhängig von der Dosis der eingesetzten Medikamente und wird durch den INR-Wert regelmäßig überwacht.

Rolle von Vitamin K bei der Blutgerinnung


Die Gerinnungsfaktoren liegen im Normalzustand in einer inaktiven Form im Blut vor. Bei Verlet- zungen wird das Gerinnungssystem zur Stillung der Blutung aktiviert. Für die Bildung und Akti- vierung einiger Gerinnungsfaktoren (Faktor II, VII, IX, X) als auch Gerinnungsinhibitoren (Protein S und C) wird Vitamin K benötigt. Die eingesetzten Medikamente verhindern die Bildung der Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren. Dadurch tritt die Blutgerinnung später ein.

Kann ich während der Therapie mit Blutverdünnern Vitamin-K- haltige Lebensmittel essen?


Vitamin K ist in vielen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Um die Wirkung der gerinnungshemmenden Medikamente nicht abzuschwächen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. eine abwechslungsreiche und vollwertige Mischkost. Ein genereller Verzicht auf  Vitamin-K-reiche Nahrungsmittel wie Leber, Herz, Eier, Getreide und grünblättriges Gemüse ist nicht notwendig.

Es ist möglich, eine Vitamin-K-reiche Ernährungsweise durch eine leichte Erhöhung der Dosierung (der Medikamente) auszugleichen.

Eine plötzliche Änderung der Ernährungsgewohnheiten, wie z. B. extrem fettarme Kost (Vitamin K ist fettlöslich), eine einseitige Diät oder ein übermäßiger Verzehr von Vitamin-K-haltigem Gemüse wie Kohl (besonders Weiß- oder Grünkohl) und Blattgemüse, sollte dennoch vermieden werden. Auf die Einnahme von Multivitaminpräparaten (insbesondere Vitamin-K-haltige Präparate) und Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt die DGE zu verzichten bzw. vor deren Einnahme den behandelnden Arzt zu befragen.

Lebensmittel > 200 μg / 100 g

  • Broccoli (gekocht, abgetropft) 270
  • Brunnenkresse 250
  • Fenchel (Blatt) 240
  • Grünkohl 817
  • Kichererbse (Samen, trocken) 264
  • Portulak 381
  • Rosenkohl 236
  • Schnittlauch 380
  • Sojamehl (vollfett) 200
  • Spinat 305
  • Traubenkernöl 280


Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: https://www.herzstiftung.de/pdf/Vitamin-K-in-Gemuese.pdf

Darf ich Alkohol trinken?


Ein mäßiger Alkoholkonsum (z. B. ein Glas Wein / Bier am Tag) hat keine nachteiligen Folgen für die gerinnungshemmende Therapie. Jedoch sollte die Aufnahme großer Mengen Alkohol oder chronischer Konsum vermieden werden, da Alkohol die Wirkung der blutverdünnenden Therapie abschwächt und somit das Risiko für Thrombosen erhöht wird. Bei akutem Alkoholabusus besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko und damit auch ein höheres Blutungsrisiko.




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