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Chlamydien-Infektion

Was sind Chlamydien?


Bei Chlamydia trachomatis („CT“) handelt es sich um Bakterien, die sich an der Schleimhaut des weiblichen und männlichen Genitaltrakts, des Enddarms sowie an der Bindehaut der Augen ansiedeln und eine Infektion auslösen können

Wie häufig sind diese Infektionen?


Chlamydien-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen weltweit. Betroffen sind überwiegend junge Frauen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren und Männer zwischen 20 und 24 Jahren.

Wie kann man sich mit diesem Erreger anstecken?


Dies erfolgt überwiegend durch Geschlechtsverkehr (vaginal, anal und oral). Auch eine Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt ist möglich.

Welche Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion gibt es?


Frau

  • Entzündung der Harnröhre
  • Entzündung des Muttermunds (vaginaler Ausfluss)

Mann
  • Entzündung der Harnröhre (Ausfluss,Schmerzen beim Wasserlassen)
  • Entzündung des Enddarms

Bei 70 bis 80 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer verläuft die Infektion über einen langen Zeitraum (Monate bis Jahre) ohne Beschwerden und wird deshalb häufig nicht erkannt. Bei Neugeborenen infizierter Mütter kann es zu einer Bindehautentzündung, seltener auch zu einer Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung kommen.

Wie kann eine Chlamydien-Infektion nachgewiesen werden?


Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Wochen. Eine Diagnose ist nur mit einem Labortest möglich. Dabei erfolgt der Nachweis von Chlamydien im Urin (1. Morgenurin) oder im Abstrich.

Für den Nachweis einer Infektion ist der direkte Erregernachweis (PCR-Diagnstik) die zu empfehlende Methode.

Kann die Chlamydien-Infektion behandelt werden?


Gegen Chlamydien gibt es wirksame Antibiotika. Wird die Infektion rechtzeitig und adäquat behandelt, heilt sie ohne Folgen aus. Eine gleichzeitige Behandlung des Sexualpartners ist unverzichtbar, da es sonst zu einer erneuten Ansteckung kommen kann.

Mögliche Folgen einer chronischen, also nicht rechtzeitig erkannten Chlamydien-Infektion

Frau

  • Gebärmutter-, Eileiter- und Beckenentzündung (chronische Unterleibsschmerzen, Zwischenblutungen)
  • Unfruchtbarkeit (Chlamydien sind für etwa die Hälfte aller Fälle von Sterilität verantwortlich)
  • Bauchhöhlenschwangerschaft, Abort, Frühgeburt, Infektion des Kindes

Mann

  • Entzündung von Nebenhoden, Prostata
  • Beeinträchtigung der Zeugungsfähigkeit

Frau/Mann

  • Gelenkentzündung („reaktive Arthritis“)

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?


  • sexuelle Treue (Partnerwahl)
  • Verwendung von Kondomen

Kondome schützen auch vor Gonorrhoe (Tripper), Syphilis, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Sollte man sich untersuchen lassen, auch wenn keine Beschwerden bestehen?


Insbesondere sexuell aktive Menschen sollten sich untersuchen lassen, wenn:

  • sie ungeschützten Geschlechtsverkehr mit neuen Partnern hatten
  • der Partner eine Geschlechtskrankheit hat/hatte 
  • bei ihnen selbst eine (andere) Geschlechtskrankheit festgestellt wurde

Durch „Screening-Untersuchungen“ können Chlamydien-Infektionen früher erkannt, behandelt und damit Komplikationen vermieden werden.

Hinweise


  • Frauen ohne Beschwerden können sich bis zum vollendeten 25. Lebensjahr jährlich auf Chlamydien untersuchen lassen; die Kosten werden durch die gesetzliche Krankenkasse übernommen.
  • Bei Schwangeren ist der Chlamydien-Test Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge.
  • Bei Frauen (über 25 Jahre) und Männern ohne Beschwerden kann der Chlamydien-Test als „Individuelle Gesundheitsleistung“ (IGeL) wahrgenommen werden. Die anfallenden Kosten erfragen Sie bitte in Ihrer Arztpraxis. Wenn Beschwerden vorliegen, werden die Kosten durch die gesetzliche Krankenkasse übernommen.

Hier gibt es unseren Flyer "Chlamydien-Infektion" als pdf-Dokument zu lesen.



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