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Rheumatoide Arthritis

Häufigste chronisch entzündliche Erkrankung der Gelenke.

Eine eindeutige Diagnose zu einem frühen Zeitpunkt ermöglicht eine rechtzeitig eingeleitete Therapie und damit die Milderung der Folgen dieser Autoimmunkrankheit (Gelenkdestruktion und Funktionsabbau).

Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) handelt es sich um eine chronische, systemische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Patienten  das körpereigene Gewebe angreift.

Epidemiologie

Die RA kommt weltweit vor. Etwa 0,8 – 1 % der Allgemeinbevölkerung sind  von ihr betroffen. In Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf  800.000 geschätzt. Dabei sind Frauen dreimal häufiger betroffen als  Männer. An einer RA können alle Altersgruppen erkranken. Häufig tritt  die Erkrankung jedoch zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr auf. Die  Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter.

Symptomatik

Bei den meisten Patienten macht sich die Er-krankung eher schleichend bemerkbar. Folgende Symptome können beobachtet werden:

  • Müdigkeit, Unwohlsein
  • diffuse Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Morgensteifigkeit in einem oder mehreren Gelenken
  • Gelenkschwellung
  • Gelenkschmerzen bei Bewegung
  • Druckempfindlichkeit der Gelenke
  • lokale Erwärmung der Gelenke (ohne Erythem)

Typischerweise tritt die rheumatoide Arthritis beidseitig und  symmetrisch auf und betrifft sowohl kleine als auch große Gelenke in den  oberen und unteren Extremitäten. Die Krankheit verläuft meist  schubweise, wobei ein Schub zwischen einigen Wochen bis Monaten dauern  kann.

Diagnostik

Die klinische Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist kompliziert.  Insbesondere die frühzeitige Diagnose der RA gilt als schwierig.

Die Diagnosefindung erfolgt im Wesentlichen durch die klinische  Symptomatik, dabei orientiert sich der Arzt in Deutschland an den  Verdachtskriterien der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh):
   
  • zwei oder mehr geschwollene Gelenke
  • Morgensteifigkeit von mehr als 1 Stunde
  • Blutsenkung und CRP erhöht
  • Nachweis von Rheumafaktor und Anti-CCP

Die vom US-amerikanischen Rheumatologen-Fachverband ACR (American  College of Rheumatology) und dem Fachverband der europäischen Rheumatologen EULAR (European League Against Rheumatism) 2010  veröffentlichten Kriterien zur Klassifikation der rheumatoiden Arthritis bilden eine neue Grundlage für eine internationale Standardisierung der Klassifikation der Erkrankung.

Demnach kommt besonders der Autoimmundiagnostik und der Serologie eine höhere Gewichtung bei der Diagnosestellung zugute.

Anti-CCP-Antikörper werden bereits sehr früh im Krankheitsverkauf bei  mehr als 75 % der Patienten nachgewiesen und besitzen auch aufgrund  ihrer sehr hohen Spezifität einen hohen prognostischen Wert.

Bei einem hochpositiven Anti-CCP-Titer (Antikörper gegen citrulliniertes Peptid) und einem hochpositiven Rheumafaktor gilt die Diagnose RA als sehr wahrscheinlich. Eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.

Bei negativem Anti-CCP-Antikörper-Titer gilt eine RA eher als  unwahrscheinlich und die klinischen Symptome müssen neu bewertet werden.
 
Untersuchungsmaterial

1 weiße Serum-Monovette

Differentialdiagnosen

  • Bindegewebserkrankungen (SLE, Sklerodermie, Polymyositis)
  • Bakterielle (infektiöse) Arthritis
  • Virale Arthritis
  • Osteoarthritis
  • Gicht
  • Fibromyalgie
  • Lyme-Arthritis

Therapie

Neben der konservativen Behandlung (physikalische Therapie, Ergotherapie  und Ruhe) und dem operativen Eingriff ist die medikamentöse Therapie  zum Eindämmen der Entzündung von äußerster Wichtigkeit.

Medikamentöse Therapiemöglichkeiten
 
  • Analgetika
  • DMARDs (krankheitsmodifizierende Medikamente)
  • NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika)
  • TNF-alpha-Hemmer

Häufig kommt es zu einer Kombinationstherapie der Präparate.


Literaturhinweise

Meier M.M., Elke, Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch, 2005

Deutsches Ärzteblatt, online (11. August 2010)

2010 Rheumatoid Arthritis Classification Criteria, Arthritis & Rheumatism, Vol. 62, No. 9, September 2010, pp 2569 – 2581


Stand: 03. Mai 2013

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